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Geschichte und Zahlen

 

 

Historische Karte

Haarbach in Zahlen

 

Einwohner zum 01.01.2023:      2.772 (Haupt- u. Nebenwohnsitze)

Einwohner zum 01.01.2023:      2.562 (einziger Hauptwohnsitz)

 

Fläche: 4.771 ha

Gemeindestraßen: 82 km

Lage: Regierungsbezirk Niederbayern, Landkreis Passau

         Breitengrad: 48°30'11'' nB, Längengrad: 13°8'55'' öL

 

 

Geschichte

 

In der Gemeinde Haarbach sind die ,,bach - Orte“ Thambach, Hörbach und Klobach wie die Bäche benannt, an denen sie sich befinden. Einen Haarbach gibt es aber im Wolfachgebiet nicht. Den Namen Haarbach, im Mittelalter ,,haropah, horapah“, später ,,Harbach“ geschrieben und im 19. Jahrhundert auf ,,Haarbach“ verhochdeutscht, brachte das edelfreie Geschlecht der Herren von Harbach aus ihrem Stammsitz Harbach im Harbachtal in der Grafschaft Geisenhausen mit, als sich, wahrscheinlich im 8. Jahrhundert, eine Linie im Mittelpunkt des Oberwolfachbeckens, im heutigen Haarbach seßhaft machte.

 

Seine erste urkundliche Erwähnung verdankt Haarbach dem Kloster Mondsee. Die betreffende Urkunde aus dem Jahre 820 sagt aus, daß der edelfreie Mann Perthelm von Haarbach seinen gesamten Besitz, den er im Ort Pocking hatte, dem Kloster Mondsee schenkte. Das Geschlecht der Herren von Harbach besaß in Niederbayern und Österreich viele Güter. Die Harbacher hatten 50 Huben im Bereich des Grafenwaldes inne, die ihnen als Lehen von den Grafen von Formbach übertragen worden waren.

 

Auch nach dem Aussterben der Formbacher war das Lehen in den Händen der Edlen von Harbach geblieben. Diese 50 Güter waren für die Herrschaft Harbach an der Wolfach ein zusätzlicher Besitz. Ihr Hauptbesitz waren die Hofmarken Harbach und Haidenburg. Zu Harbach gehörten 86 Huben und Sölen, zu Haidenburg, einschließlich der 69 des Marktes Aidenbach, 171.

 

Die in ,,Harbach an der Wolfach“ grundbar gewesenen Anwesen der Herrschaften Harbach und Haidenburg sind im Leuchtenberger Salbuch von 1390 überliefert. Das ,,Amte Harbach“ war Kraft eigenen Rechtes selbstständige (reichunmittelbare) Dynastie. Es war nach dem Erlöschen der Grafen von Hals (1375) durch Erbschaft zur - mit eigenem Münzrecht ausgestatteten - Landgrafschaft Leuchtenberg gekommen. Im Jahre 1432 veräußerten Johann III und Georg von Leuchtenberg die Herrschaften Haidenburg mit Haarbach an den Ritter Johann von Fraunberg. Der letzte Fraunberger starb 1508 auf Haidenburg. Da seine Söhne aus dritter Ehe noch unmündig waren, erbte sein Schwiegersohn Alban von Closen Haidenburg mit Haarbach. Alban von Closen war Hofmarschall Herzog Ludwig’s, später herzöglicher Hauptmann im Burghausen und Landmarschall von Niederbayern.

 

Der Augustiner Collegialstift hat 1737 oder 1738 die Hofmarken Harbach und Schönhering (Schönerding) gekauft. Letztere wurde von Harbach aus verwaltet. Das Kloster hatte im Jahre 1740 anstelle eines abgegangenen Schlosses ein neues Schloßgebäude in Harbach errichtet. Das Schloß war Ort für Beurkundungen und diente zugleich über 60 Jahre als Verwaltung der Hofmarken Harbach und Schönhering sowie dem Schloßprokurator und dem Schreiber als Wohnung.

 

Bei der vom damaligen Churfürstlich-bayrischen Innenminister Graf Montgelas durchgeführten Säkularisation (1803), der Enteignung der Klöster und Kirchen, gingen Hofmark und Schloß Haarbach in das Eigentum des Churfürstentums Bayern über. Im Jahre 1821 wurde aus den Orten Haarbach, Edt, Haarbachloh, Haasen, Hausenberg, Hitzling, Kellberg, Kemauthen, Kroissen, Loh, Oberhörbach, Oberthambach, Rauschöf, Hillöd, Schmalzöd, Oberthalham, Unterhörbach, Unterthambach, Unterthalham, Wolfakirchen und Zell die Gemeinde Haarbach gebildet.

 

1838 hat man die Gemeinde vom Landgericht Vilshofen abgetrennt und dem Landgericht Griesbach zugeteilt. Schon vor der letzten Jahrhundertwende bestand im Gasthof Huber eine Postagentur. Bis um 1920 fuhr die mit Pferden bespannte Postkutsche etwa 25 Jahre lang jeden Werktag von Aidenbach nach Griesbach und zurück. Die Aufwärtsentwicklung der Gemeinde nach dem letzten Krieg wurde überschattet von der Entscheidung des bayrischen Innen-ministeriums, daß die Gemeinde Haarbach im die Verwaltungsgemeinschaft Griesbach eingegliedert werden solle.

 

Mit der Gemeinde Aldersbach und anderen Gemeinden kämpfte man um die Erhaltung der Selbstständigkeit. Am 2. Mai 1978 mußte die Verwaltung der Gemeinde nach Griesbach umziehen. Im Frühjahr 1979 verfügte der damalige Bayer. Ministerpräsident Franz Josef Strauß die Entlassung verschiedener Gemeinden, darunter Haarbach, zum 1. Januar 1980 aus den Verwaltungsgemeinschaften.

 

1988 wurde das zuvor gemeindefreie Gebiet Steinkart westlich der Staatsstraße Griesbach-Ortenburg in die Gemeinde Haarbach eingegliedert. Seither umfaßte das Gemeindegebiet 47,71 qkm.

 

Die Gemeinde Haarbach zählt nun etwa 2.800 Einwohner.

 

 

Wappen der Gemeinde Haarbach

Wappen

 

Nach dem zum 01. Februar 1970 freiwillig erfolgten Zusammenschluss der Gemeinden Haarbach, Sachsenham und Uttlau zur Großgemeinde Haarbach verlieh das Bayer. Staatsministerium des Innern im Jahre 1971 der neuen Gemeinde Haarbach das Gemeindewappen.

 

In diesem Hoheitszeichen ist vom Beschauer links das Wappen der vorherigen Gemeinde Haarbach, im silbernen Feld eine rote gekürzte und gestürzte Spitze. Dieses Zeichen war das Siegel des mittelalterlichen Grafen Heinrich von Harbach.

 

Das rechte Schild, im goldenen Feld ein gestümmelter schwarzer Ast mit beiderseits zwei beblätterten Zweigen, das Siegel des spätmittelalterlichen Wernhart Wilser von Rainting, hatte die frühere Gemeinde Sachsenham im Wappen.

 

Unten das Andreaskreuz auf blauem Grund bezieht sich auf die in die Großgemeinde eingegliederte frühere Gemeinde Uttlau. Sankt Andreas ist der Patron der Pfarrkirche Uttlau.